Berufsbegleitend oder dual studieren? Entscheidungshilfe

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Ein duales Studium bietet optimale Einstiegschancen in den Beruf.
Ein duales Studium bietet optimale Einstiegschancen in den Beruf.

Es ist nicht immer einfach, sich zwischen einer Ausbildung und einem Studium zu entscheiden. Ein Studium in Vollzeit erfordert für mehrere Jahre die volle Arbeitskraft, Zeit zum Arbeiten nebenbei bleibt wenig übrig, als Student dürfen Sie sich also auf jeden Fall einige Jahre auf Abstriche in Ihrem Lebensstandard gefasst machen.

Das Teilzeitstudium schafft hier schon mehr Flexibilität, denn die Studienzeit und die Inhalte des Studiums – natürlich auch die Prüfungen – werden auf den doppelten Zeitraum ausgedehnt. Das gibt Ihnen Zeit zumindest für einen Halbtagsjob, aber im Gegenzug sind Sie auch doppelt so lange Student, müssen Prüfungen ablegen, mit einer gewissen Unsicherheit leben. Auch das ist nicht für jeden das Richtige. Denn auch, wenn Sie in der Zukunft als Absolvent einer Universität oder Fachhochschule im Schnitt deutlich mehr verdienen werden als die Angestellten in Ausbildungsberufen – zunächst müssen Sie eine finanzielle Durststrecke durchmachen.

 

Ausbildungsberufe: kurzfristig im Vorteil

Wenn Sie gleich nach der Schule eine Ausbildung anfangen, haben Sie dieses Problem nicht. Sie haben sofort Ihre Ausbildungsvergütung in der Tasche, die vielleicht am Anfang nicht hoch ist, aber doch das erste eigene verdiente Geld. Mit den Jahren steigt sie weiter an. Erst vielleicht nach zehn oder 15 Jahren werden Sie finanziell von den früheren Mitschülern und Altersgenossen überholt, die das Wagnis Studium auf sich genommen haben. Dann macht sich das Studium allmählich bezahlt, denn in großen Firmen werden auf Dauer die meisten leitenden Stellen von Leuten besetzt, die studiert haben.

Was also tun, wenn Sie dabei auch mitmischen wollen, Sie auch auf der Karriereleiter emporklimmen wollen? Sehen Sie sich die Möglichkeiten des dualen Studium oder aber des berufsbegleitenden Studiums an!

 

Duales und berufsbegleitendes Studium

Das duale Studium bieten viele mittelständische und größere Firmen an. Es ist eine innerbetriebliche Ausbildung, bei der Sie gezielt auf die Bedürfnisse einer Firma hin ausgebildet werden. Das berufsbegleitende Studium dagegen kennen Sie vielleicht besser als „Abendstudium“. Damit wird das Studium neben dem eigentlichen Job bezeichnet, das nicht unbedingt fachlich etwas mit der eigenen Arbeit zu tun hat. Hier ein Überblick über beide.

 

Duales Studium

Beim dualen Studium wechselt sich die innerbetriebliche Ausbildung – also die Mitarbeit im Unternehmen – mit Studienabschnitten ab. Diese können blockweise, zum Beispiel an Wochenenden in der Firma abgeleistet werden. Oder es gibt Zeitabschnitte, die nur dem Studium gewidmet werden, pro Semester vielleicht drei bis sechs Wochen. Beim dualen Studium werden Sie gezielt von einem Unternehmen so ausgebildet, dass Sie auf die Erfordernisse des Unternehmens passen, dass Sie also nach Ableistung und Bestehen des dualen Studiums ohne weitere Einarbeitung in einer Abteilung des Unternehmens anfangen können. Am Ende des dualen Studiums steht ein allgemein anerkannter Abschluss, mit dem Sie sich auch bei anderen Firmen bewerben können.

Typisch für das duale Studium sind wirtschaftliche Fächer. So werden die neuen Mitarbeiter von Buchhaltung, Controlling oder auch Vertrieb in vielen Firmen in duale Ausbildungen geschickt. Aber auch in technischen Berufen ist dies eine Möglichkeit.

Vorteile:

  • Bereits während der Ausbildung erhalten Sie eine Vergütung, die zumindest zur Deckung Ihrer Lebenshaltungskosten reichen sollte.
  • Studium und Arbeit sind vernetzt, die zusätzliche Arbeitsbelastung hält sich also vergleichsweise in Grenzen.

Nachteil:

  • Sie binden sich sehr stark an eine Fachrichtung und eine Firma, eventuell auch finanziell. Wenn es Ihnen bei der Firma irgendwann nicht mehr gefällt, ist der Wechsel nicht so einfach.
  • Oft gibt es Klauseln im Arbeitsvertrag, denen zufolge Sie womöglich Geld zurückzahlen müssen, das die Firma in Ihr Studium investiert hat, wenn Sie vor Ablauf eines gewissen Zeitraums (zum Beispiel drei Jahre) kündigen.
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Berufsbegleitendes Studium

Das berufsbegleitende Studium wird abends oder am Wochenende abgehalten, heute zunehmend auch online, und wird deshalb oft auch als Abendstudium bezeichnet. Für dieses Studium sind Sie selbst verantwortlich, Sie können also etwas neues und vollkommen anderes studieren, wenn Sie sich zum Beispiel beruflich verändern wollen, beispielsweise der Industriekaufmann, der im Abendstudium Internationale Forstwirtschaft studiert.

Sie können aber auch im Einvernehmen mit Ihrem Arbeitgeber eine Zusatzqualifikation anstreben, die Ihnen eine Fortentwicklung in Ihrem jetzigen Beruf ermöglicht, zum Beispiel die Industriekauffrau, die einen MBA draufsattelt.

Vorteile:

  • Freiheit und Flexibilität bei der Wahl des Studienfachs
  • Große Entwicklungsmöglichkeiten.

Nachteile:

  • Hohe Arbeitsbelastung (Doppelbelastung Vollzeitjob und Studium)
  • Bei Veränderungswünschen vielleicht Probleme mit dem Arbeitgeber.

 

Fazit

Sowohl das duale als auch das berufsbegleitende Studium haben ihre Vor- und Nachteile, die aber immer stark von Ihrer persönlichen Situation abhängen. Denken Sie eingehend nach, lassen Sich sich beraten und Sie finden das beste für sich heraus!

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