So werden Sie nebenberuflich Tierheilpraktiker

Nebenberuflich Tierheilpraktiker werden

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Nebenberuflich Tierheilpraktiker werden – warum eigentlich?

Alternativmedizin ist für viele Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden. Warum nicht also auch für Haus- und Nutztiere? Der Beruf des Tierheilpraktikers stellt eine echte Alternative zu einem Veterinär dar, von dem ausschließlich die klassische Schulmedizin betrieben wird. Als Tierheilpraktiker können Sie nicht nur Tieren, sondern auch Menschen helfen. Sie kontrollieren den Gesundheitszustand des kranken Tieres durch Diagnoseverfahren der Schulmedizin aber auch der Alternativmedizin. Sie beobachten Umfeld und Haltungsbedingungen Ihres Patienten und erhalten im Gespräch mit dem Besitzer wertvolle Hinweise. Haben Sie das Problem erkannt, wenden Sie verschiedene Therapien an, um Ihrem Patienten zu helfen. Sie geben zum Beispiel homöopathische Medikamente oder schlagen für Ihren Schützling eine Nahrungsumstellung vor.

Nach seiner Ausbildung wird ein Tierheilpraktiker seine Tätigkeit zunächst nebenberuflich ausüben, da er als Berufsanfänger wahrscheinlich noch nicht über einen erforderlichen Kundenstamm verfügen wird. Entwickelt sich die Zahl der zu behandelnden Patienten positiv, kann nach und nach der Schritt in die Selbstständigkeit gewagt werden.

Nebenberuflich können Tierheilpraktiker im Bereich der Tierzucht und Tierhaltung, in Tierheilpraxen mit Schwerpunkten auf Kleintiere, Großtiere oder Vögel, aber auch in der Betreuung von Zootieren arbeiten. Denkbar sind auch nebenberufliche Tätigkeiten bei Hundestaffeln von Polizei oder Wachdiensten, Rettungsdiensten, Tierheimen oder im Tierhandel.

Die Ausbildung zum Tierheilpraktiker ist gesetzlich nicht geregelt, weshalb jede Schule Inhalte der Ausbildungslehrgänge individuell festlegen kann. Bei der Wahl der richtigen Schule ist daher zu berücksichtigen, ob sie von einem Berufsverband anerkannt ist, sofern eine Verbandsmitgliedschaft angestrebt wird.

Im Gegensatz zu einem Heilpraktiker der Humanmedizin unterliegen Sie als Tierheilpraktiker keiner Überprüfung durch einen Amtsarzt. Es besteht lediglich ein rechtlicher Rahmen, der wiederum durch Gesetze und verschiedene Verordnungen abgedeckt wird. Daneben haben Verbände von Tierheilpraktikern Richtlinien geschaffen, an dene sich die Lehrgänge, die die Ausübung der Tätigkeit als Tierheilpraktiker sicherstellen sollen, orientieren. Informationen bieten der „Verband Deutscher Tierheilpraktiker e. V.“ oder der älteste Verband der Tierheilpraktiker Deutschlands.

 

Was macht ein Tierheilpraktiker?

Wie beim Heilpraktiker für Menschen, unterscheidet sich die Behandlung von Tieren durch Tierheilpraktiker von der klassischen Schulmedizin. Der Tierheilpraktiker verwenden natürliche, schonende Arzneimittel ohne schädliche Nebenwirkungen. Er sieht ein Tier ganzheitlich und begibt sich auf der Suche nach den Ursachen, die zu Erkrankungen von Tieren führen. Die Behandlung soll körpereigene Fähigkeiten zur Selbstheilung der Erkrankungn fördern.

Je nach Spezialisierung werden die verschiedenen Methoden der Homöopathie angewendet. Hierzu zählen zum Beispiel die klassische Homöopathie, die Behandlung durch Bachblüten oder Schüßlersalze. Auch die Verwendung von Eigenblut oder der Einsatz von Blutegeln kann Anwendung finden.

Tierheilpraktiker erfahren während ihrer Ausbildung oder ihres Studiums Kenntnisse der Anatomie und Physiologie zahlreicher Tiere und stehen Tierhaltern mit ihrem Wissen beratend zur Seite. Sie benutzen unterschiedliche diagnostische Methoden, um die richtige Behandlung für tierische Patienten anzuwenden. Die Anwendungen werden durch Spezialisierungen, wie die der traditionellen chinesischen Medizin oder Akupunktur, ergänzt.

Gerade bei Hunden, Katzen oder Pferden aber auch bei Kleintieren wie Hamstern, Meerschweinchen und Kaninchen, besteht eine immer stärker werdende Nachfrage nach natürlichen Behandlungsmethoden.

Im Gegensatz zu Humanmedizinern, deren Behandlungen in der Regel von Krankenkassen übernommen werden, ist jede Untersuchung bei einem Tierarzt privat zu zahlen. Dennoch ist die Nachfrage nach alternativer Medizin auch hier seit Jahren hoch. Gesellschaftliche Erscheinungen wie eine geringe Geburtenrate oder die Zunahme von „Single-Haushalten“ führen dazu, dass sich immer mehr Menschen ein Haustier halten. Das Betätigungsfeld für Tierheilpraktiker ist also groß und wird noch weiter ansteigen.

 

Verdienst eines Tierheilpraktikers

Der Verdienst des Tierheilpraktikers hängt von seiner Berufserfahrung und seinem Alter ab. Es muss zunächst berücksichtigt werden, ob der Beruf vollzeitlich oder in Teilzeit ausgeübt wird. Wird die Tätigkeit in einer eigenen Praxis oder nebenberuflich als Angestellter ausgeübt? Durchschnittseinkommen beginnen meist bei monatlich etwa 1.800 bis 2.100,00 Euro und steigern sich mit wachsender Berufserfahrung auf etwa 3.000,00 Euro. Die vom Tierhalter zu zahlenden Kosten sind abhängig vom Tier und der Behandlungsart zuzüglich der verordneten Medikamente. Wurde keine Tierkrankenversicherung abgeschlossen, müssen diese selbst gezahlt werden. Weiterer wesentliche Faktoren sind Berufserfahrung, Ausbildung, Bekanntheit und die geografische Region, in der der Tierheilpraktiker tätig ist. Weiteres Kriterium für eine Auftragslage sind Weiterempfehlungen durch Mundpropaganda oder Marketing.

 

Fernstudium Tierheilpraktiker

In Deutschland existieren keine einheitlichen Ausbildungen zum Tierheilpraktiker. Absolutes Muss sind Begabung und Hingabe zu diesem Berufsbild. Interessenten können Ausbildungen von Wochenendkursen, Fernlehrgängen und Studiengängen durchführen. Anschließend folgen weitere Fortbildungen und Spezialisierungen. Es lohnt sich also, Angebote und Lehrinhalte zu vergleichen.

Ein Fernkurs ist in der Regel systematisch aufgebaut und vermittelt den Lernstoff in verschiedenen Einheiten. Hinzu kommen Fernlehrer, die während des Studiums mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Je nach Anbieter werden während des Fernstudiums medizinische, rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen vermittelt. Kurseinheiten des medizinischen Bereichs beschäftigen sich mit Veterinärmedizin sowie Anatomie und Physiologie von Haustieren. Hinzu kommen die Bereiche Diagnostik und Pathologie. Ein Fernstudium beinhaltet die Grundlagen der Naturheilkunde. Es beschäftigt sich zudem mit juristischen und wirtschaftlichen Bereichen, wie den gesetzlichen Grundlagen und bestehender Hygienevorschriften. Die jeweiligen Kursmodule sind grundlagentheoretisch, praxisnah und anwendungsbezogen aufgebaut.

Die Kosten für ein Fernstudium liegen je nach Ausbildungsart und -ort zwischen etwa 1.500,00 € bis maximal 7.000,00 €. Infos bieten die anbietenden Fernschulen auf Ihren Internetseiten. Hierzu zählen zum Beispiel die „sgd“, die „Fernakademie Klett“ oder das „Bildungswerk für therapeutische Berufe“.

ILS
Fernschule
Das ILS bietet eine große Bandbreite an weiterbildenden Fernkursen von Wirtschaft über Sprachen bis hin zu IT und Technik.
SGD
Fernschule
Die SGD bietet eine große Auswahl an weiterbildenden Fernkursen aus allen Bereichen.
AKAD
Fernhochschule
Die AKAD University bietet eine Auswahl an Fernstudiengängen mit Bachelor- und Masterabschluss.
Wilhelm Büchner Hochschule
Fernhochschule
Die Wilhelm Büchner Hochschule ist Deutschlands gößte Privathochschule für Technik.
Fernakademie
Fernschule
Wirtschaft und Management, Allgemeinbildung, Medien und Gesundheit sowie Technik und IT per Fernstudium.

 

Selbststudium zum Tierheilpraktiker

Das Selbststudium in Form eines selbstorganisierten Lernens richtet sich an Menschen, die den Umgang mit Tieren wertschätzen und die sich über Tiere mehr Wissen aneignen wollen. Es richtet sich zum Beispiel an Tierärzte, die ihre berufliche Praxis oder Therapiemethoden um die der Naturheilkunde erweitern möchten.

Es existieren nur wenige Angebote für ein Selbststudium zum Tierheilpraktiker. Interessierte sollten das Thema von mehreren Seiten angehen. Verschiedene Internetportale, die sich mit Tiermedizin auseinandersetzen, stellen die unterschiedlichen Erkrankungen von Tieren dar. Hier werden auch die Themenbereiche Diagnose und Behandlung erläutert. Bei Tierklinik.de kann ein Tierlexikon abgerufen werden.

 

Tierheilpraktiker werden im Präsenzkurs

Da die Ausbildung zum Tierheilpraktiker gesetzlich nicht geregelt ist, können die Inhalte vom jeweiligen Bildungsanbieter selbst festgelegt werden. Die meisten Schulen richten sich nach den Empfehlungen der Tierheilpraktiker-Verbände e. V.

Absolventen eines Präsenzkurses werden während der Präsenzzeiten praktisch mit den Tieren arbeiten. Die Kurse bereiten Sie in Theorie und Praxis auf das Berufsbild vor. Sie vermitteln das Fachwissen, um tierische Patienten zu behandeln und haben das Ziel, Tierhalter in gesundheitlichen Themenbereichen zu beraten und tierische Patienten zu behandeln. Präsenzlehrgänge dauern, je nach Anbieter etwa zwölf bis 24 Monate. Anbieter ist zum Beispiel die „Impulsschule – Fernschule für freie Gesundheitsberufe“.

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