Voraussetzungen für ein berufsbegleitendes Studium

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Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um ein berufsbegleitendes Studium meistern zu können?

Studium neben dem Beruf für Berufstätige

Ein berufsbegleitendes Studium richtet sich an alle, die schon fest in einem Beruf stehen, sich aber dennoch weiterqualifizieren möchten. Es bietet die Möglichkeit, einen akademischen Abschluss zu erlangen, ohne aus dem Beruf aussteigen zu müssen. Die Motive dafür können ein früher Berufseinstieg, die Qualifizierung in einer bestimmten Fachrichtung oder der Erhalt eines theoretischen Ausgleichs zur praktischen Tätigkeit sein. Ein Studium ist dann berufsbegleitend, wenn es neben einem Beruf durchgeführt wird.

Bei einem berufsbegleitenden Studium sind Hochschule und Arbeitgeber nicht zwangsläufig miteinander verbunden, während bei einem berufsintegrierten Studium Hochschule und Unternehmen in der Regel zusammenarbeiten.

 

Zuschnitt für Berufstätige

Die angebotenen Studiengänge sind in den meisten Fällen inhaltlich auf Berufstätige zugeschnitten und so gestaltet, dass Studierende weiter einer Beschäftigung nachgehen können. Es handelt sich entweder um Fernstudiengänge, die Studierenden zeitliche und örtliche Flexibilität ermöglichen oder um Präsenzphasen, bei denen der Unterricht blockweise, abends oder an Wochenenden durchgeführt wird.

Berufsbegleitende Studiengänge richten sich an Beschäftigte, die später Führungsaufgaben übernehmen möchten, sich akademisch weiterbilden wollen oder eine Spezialisierung in neue Aufgabenfelder anstreben. Ein berufsbegleitendes Studium verfügt im Gegensatz zu einem Vollzeit-Präsenzstudium über einige Besonderheiten in Bezug auf Studienzeit und ihrer Lehr- und Lernformen.

 

Lehrmöglichkeiten

Bei Präsenzstudiengängen sind die Lehrveranstaltungen in der Regel außerhalb der regulären Arbeitszeiten angesiedelt, wodurch Studierende weiterhin erwerbstätig bleiben können. Bei einem Abendstudium begeben sich die Studierenden an Wochentagen nach der Arbeit für drei oder vier Stunden oder auch an Wochenenden zur Hochschule. Ein Fernstudium beinhaltet zwar weniger Präsenzzeiten, was jedoch nicht gleichzeitig bedeutet, dass dadurch der Zeitaufwand geringer ist. Studierende können selbst entscheiden, welche Zeit sie an welchem Ort dem Studium widmen.

Neben dem klassischen Präsenzstudium sowie den beim Fernstudium obligatorischen Studienbriefen gibt es – je nach Hochschule – entsprechende Lehranteile, die computer- beziehungsweise internetbasiert sind (E-Learning). Lehr- und Lernmethoden können mit E-Learning-Komponenten verbunden werden (Blended Learning). Hinzu kommen Praxisphasen und Projektstudien, durch die eine berufliche Tätigkeit einschließlich der hier anfallenden Aufgaben in ein Studium mit einbezogen wird. In der Regel wird auch sichergestellt, dass Studierende sich über einen virtuellen Onlinecampus und durch Diskussionsforen oder Chaträumen Kontakte zu anderen Kommilitonen und Dozenten aufnehmen können.

 

Formelle Voraussetzungen

Zu den Grundvoraussetzungen für die Durchführung eines berufsbegleitenden Studiums zählen formale und persönliche Anforderungen, die bei der Studienwahl immer aufeinandertreffen. Je nach Studienform, wie Abendstudium oder Fernstudium, muss der Betroffene selbst immer gut organisiert sein und sich motivieren können.

Viele Bachelor-Studiengänge fordern nicht einmal die Hochschulreife wie Abitur oder Fachabitur. In einigen Fällen kann sogar ein Masterstudium ohne einen ersten Studienabschluss aufgenommen werden und teilweise ist ein schon bestehendes Arbeitsverhältnis überhaupt nicht notwendig. Fern- und Abendstudiengänge stehen auch Arbeitslosen oder Müttern, die sich in Elternzeit befinden, offen. Daneben gibt es auch sogenannte berufsintegrierte Studiengänge, bei denen Projektarbeiten des Studiums am jeweiligen Arbeitsplatz umgesetzt werden.

Für diejenigen, die sich für ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium interessieren, ist die Hochschulzugangsberechtigung und – je nach Studiengang – die Hochschulart entscheidend. Es ist möglich, an Fachhochschulen aber auch Universitäten, ohne Abitur zu studieren. Voraussetzung ist in vielen Fällen, je nach Fachhochschule oder Universität, die Ablegung einer Zugangsprüfung oder eine bestimmte berufliche Qualifikation. Hierzu zählen zum Beispiel Aufstiegsfortbildungen, wie Fachwirt oder Meister. Ebenso kann eine abgeschlossene Berufsausbildung einschließlich langjähriger Berufserfahrung ein Studium ermöglichen.

 

Persönliche Voraussetzungen

Zu den wichtigsten persönlichen Voraussetzungen zählt zunächst eine objektive Selbsteinschätzung. Jeder sollte sich fragen, ob er zielstrebig genug ist und über genügend Kraft verfügt, noch neben einer anstrengenden beruflichen Tätigkeit noch ein Studium durchzuziehen. Jeder sollte sich fragen, ob es möglich ist, auf fast die gesamte Freizeit zu verzichten und eventuellen Lernstress mit Partner und Familie zu verknüpfen. Besteht genug Zielstrebigkeit, viel Zeit in das Lernen zu investieren, selbst wenn es einmal schwierig werden sollte? Ist genügend Ausdauer vorhanden und ist die Motivation, das Studium durchzuführen, nicht nur vorübergehend?

Bei Vollzeit-Studiengängen beträgt die Studienzeit häufig mehr als drei Jahre, während sie bei Teilzeit-Studiengängen zwischen vier und fünf Jahren liegen kann. Der Zeitaufwand kann – je nach Studium – zwischen 15 und 20 Stunden pro Woche liegen.

 

Studienmodelle

Fraglich ist auch, ob der angestrebte Studiengang im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums durchgeführt werden kann. Gut vertreten sind die Felder Betriebswirtschaft, Management, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik. Hinzu kommen auch die Fachgebiete Ingenieurwissenschaften, Maschinenbau und soziale Bereiche, wie zum Beispiel Studiengänge in der Pflege.

Unterschiedliche Modelle, wie Abendstudium, Teilzeitstudium oder Studium am Wochenende wechseln sich mit Fernstudienmodulen ab. Je nach Hochschule werden unterschiedliche Studienformen angeboten. In vielen Fällen beteiligen sich auch Arbeitgeber an den Studienkosten, wenn diese durch einen sich qualifizierenden Mitarbeiter einen Mehrwert für das eigene Unternehmen erkennen. Das berufsbegleitende Studium ist somit auch für Firmen eine gute Personalentwicklungsmaßnahme.

Interessierte können sich auf den Webseiten Studieren berufsbegleitend, Hochschulkompass und Bachelor-Studium.net informieren.

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