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Studierende müssen in Deutschland bei vielen Studiengängen ein gutes Abitur haben oder Wartezeiten in Kauf nehmen. In Österreich hingegen existiert kein Numerus clausus. Dort bestehen weniger Einschränkungen als in Deutschland.
Hinzu kommen nur geringe kulturelle Unterschiede, der Wegfall der Sprachbarriere und nicht vorhandene Studiengebühren. Weiterhin bietet Österreich gute Lebensbedingungen sowie geografische und kulturelle Vorteile.
In Österreich existieren 22 staatliche Universitäten, zwölf Fachhochschulen sowie neun Anbieter von Fachhochschul-Studiengängen. Daneben gibt es 13 Privatuniversitäten.
Allerdings sind auch Österreichs Hochschulen in vielen Bereichen unterfinanziert. Viele Studiengänge sind überlaufen und in einigen Fächern werden Studierende schweren Prüfungen unterzogen. Die Hierarchien an den Universitäten in Österreich sind zudem sehr ausgeprägt.
Ansonsten ähnelt das österreichische dem deutschen Hochschulsystem. Studierende erzielen den Bachelor-Abschluss in der Regel nach drei Jahren und der Master kann in zwei Jahren erreicht werden.
Allgemeine Voraussetzungen für ein Studium in Österreich
Unionsbürger haben in Österreich Reise- und Niederlassungsfreiheit. Jedoch besteht bei einem Aufenthalt von über drei Monaten grundsätzlich Meldepflicht. Dazu müssen die Reisedokumente und eine Bestätigung des Vermieters, am genannten Ort wohnhaft zu sein, vorgelegt werden. Weiterhin werden ein Krankenversicherungsnachweis und der Studierendenausweis benötigt.
Wer als Deutscher in Österreich berufsbegleitend studieren möchte, kann bei einer deutschen Krankenversicherung bleiben. Er benötigt aber eine „Europäische Krankenversicherungskarte“, die auch in Österreich die gesundheitliche Absicherung gewährleistet.
Herausforderung durch berufsbegleitende Studiengänge
Berufsbegleitende Studiengänge, wie Teilzeitstudium, berufsbegleitendes Fernstudium oder die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen liegen auch in Österreich voll im Trend. Durch Veränderung der Märkte wird die Qualifikation von Mitarbeitern immer wichtiger. Demnach entwickelten sich Weiterbildungen fast zur Selbstverständlichkeit. Eine dieser Möglichkeiten, sich fortzubilden, um den ständig steigenden beruflichen Anforderungen zu entsprechen, ist eine berufsbegleitende Weiterbildung durch ein berufsbegleitendes Studium.
Berufsbegleitende Studiengänge in Österreich
In Österreich können beim Abschluss berufsbegleitender Studiengänge die gleichen akademischen Grade wie bei einem Vollzeitstudium erreicht werden.
Jeder, der den Entschluss fasst, in Österreich ein berufsbegleitendes Studium durchzuführen, sollte sich vorab fragen, ob ein solches Studium neben der beruflichen Tätigkeit zeitlich zu schaffen ist.
Für die Zulassung zu einem berufsbegleitenden Bachelor- oder einem Masterstudium müssen die Anforderungen der jeweiligen Bildungseinrichtung berücksichtigt werden. Jeder, der sich für ein berufsbegleitendes Studium interessiert, sollte vor seiner Bewerbung prüfen, ob er die für ein Studium notwendigen Voraussetzungen erfüllt.
Zugangsvoraussetzungen für ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium in Österreich
Voraussetzung für einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang ist die allgemeine Hochschulreife. Diese liegt vor, wenn die Hochschulreife (in der Regel das Abitur oder in Österreich die Matura), eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung, vorliegen. Eine weitere Möglichkeit, auch ohne Hochschulreife zum berufsbegleitenden Studium zugelassen zu werden, ist das Ablegen einer Zusatzprüfung. Zudem können Interessierte, die über spezifische berufliche Qualifikationen verfügen, ebenfalls zum berufsbegleitenden Studium zugelassen werden.
Voraussetzungen für ein berufsbegleitendes Master-Studium
Auch in Österreich werden Studierende zu einem berufsbegleitenden Master-Studiengang zugelassen, wenn sie einen entsprechenden Bachelor-Abschluss besitzen oder an einer anerkannten Bildungseinrichtung ein gleichwertiges Studium abgeschlossen haben.
Berufsbegleitende Studiengänge in Österreich – abgestimmt auf Berufstätige
Die meisten berufsbegleitenden Studiengänge in Österreich dauern, je nachdem, ob der Bachelor- oder Master-Studiengang angestrebt wird, zwei bis drei Jahre. Die Organisation der Studiengänge richtet sich nach den speziellen Bedürfnissen von Berufstätigen. Präsenzphasen, die für Studierende bindend sind, finden meistens an Abenden oder am Wochenende statt. Lernphasen wechseln aneinander ab, sodass Studierende in der Regel ihren Beruf weiter ausüben können.
Auch das „Blended Learning“ findet zunehmend bei österreichischen Bildungseinrichtungen Einzug. Es handelt sich dabei um eine Form der Lernorganisation, die E-Learning mit anderen Medien und Methoden kombiniert. Der Studierende erhält dadurch viele Möglichkeiten zur flexiblen Ausgestaltung seines Studiums.
Fernstudium in Österreich
Auch in Österreich erfreuen sich Fernstudiengänge einer zunehmenden Beliebtheit. Diese Studienform kommt zum Beispiel für Berufstätige in Frage, deren Wohnort von der Bildungseinrichtung weit weg liegt. Es eignet sich auch für Studierende, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Allerdings gibt es in Österreich keine Fernuniversität. Es besteht eine Kooperation zwischen der Republik Österreich und der Fernuniversität Hagen. Die Studienabschlüsse, die an der Fernuniversität Hagen erworben werden, sind denen in Österreich gleichgestellt.
Große Selbstdisziplin auch beim berufsbegleitenden Studium in Österreich
Das berufsbegleitende Studium erfordert immer Zielstrebigkeit, persönliches Engagement und Selbstdisziplin. Jeder Berufstätige muss sich fragen, ob er sich der Belastung eines berufsbegleitenden Studiums aussetzen will. Daneben muss er die vorhandene Zeit sinnvoll einteilen. Zudem benötigt er ein hohes Maß an Organisationstalent, um Beruf, Studium und Privatleben miteinander zu verbinden. Ebenso müssen Ruhe- und Erholungsphasen berücksichtigt werden, da sonst die Gefahr eines Burn-outs besteht.