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Die Gesundheit ist mitunter das Wertvollste, was ein Mensch besitzen kann. Erkannt wird das von den meisten Menschen allerdings erst dann, wenn die Gesundheit nicht gegeben ist. Bei einer schweren Erkrankung ändern sich viele Dinge im Leben eines Menschen, insbesondere in jungen Jahren. Auch wenn es für eine Erkrankung keinen guten Zeitraum gibt, so ist das Studium zweifelsfrei ein richtig schlechter Zeitraum.
Während des Studiums benötigt der Mensch viel Kraft und Willen, um die großen Mengen an Wissen zu verarbeiten und sich dieses Wissen und neue Fertigkeiten anzueignen. Mit einer Erkrankung wird diese Tätigkeit zwar ungemein erschwert, allerdings auch je nach Krankheit nicht unmöglich. Unmöglich ist in vielen Fällen allerdings der Besuch einer Hochschule mit vielen Präsenzphasen. Auch lange Anreisewege zur Universität sind bei einer Erkrankung eine hohe Hürde, die von vielen Menschen mit Erkrankung nicht genommen werden kann. Um dennoch ein Studium absolvieren zu können, bietet sich für diese Studenten ein Fernstudium an.
Fernstudium trotz Erkrankung
Ist die Rede von einer Erkrankung, dann ist an dieser Stelle keine Erkältung oder eine leichte Grippe gemeint. Die Rede ist dann von Erkrankungen, welche den Menschen jahrelang oder auch das ganze Leben lang begleiten. Diese Krankheiten verursachen tiefe Einschnitte in das Leben und in die Lebensplanung der Menschen, woraufhin sich diese erst einmal auf die veränderte Situation einstellen müssen.
Besonders hart treffen Erkrankungen dann, wenn die ursprünglich geplante Ausbildung nicht durchgeführt werden kann. Wird eine schwere Krankheit vor oder während des Studiums diagnostiziert, dann kann eventuell das gesamte Studium an dieser Hochschule gefährdet sein. Ein Umdenken ist hier erforderlich und es muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, in Zukunft sein Studium hauptsächlich zu Hause zu absolvieren. Diese Möglichkeit gibt es heutzutage und zwar mittlerweile in vielfältiger Form sowie für viele Fächer. Ein Fernstudent ist heutzutage kein Exot mehr, das Fernstudium ist mehr als nur eine Weiterbildungsform für Berufstätige. Insbesondere schwer erkrankte Menschen, die sich den täglichen Weg in die Hochschule nicht mehr zutrauen und die lange Anwesenheitszeit nicht durchhalten können, profitieren von dieser Bildungsmöglichkeit. Neben der großen Fernuniversität in Hagen stehen weitere Fernhochschulen beispielsweise in Hamburg, Darmstadt und Reutlingen zur Verfügung. Während die Fernuniversität in Hagen die Allgemeine Hochschulreife voraussetzt, wird für ein Studium an den Fernhochschulen lediglich die Fachhochschulreife verlangt. Weitere Möglichkeiten zur Zulassung bestehen beispielsweise mittels fachspezifischen Studiums nach Berufsausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung.
Kräfte sparen durch das Teilzeitstudium
Auch ein Fernstudium ist für den Studenten kräftezerrend. Doch genau diese Kräfte sind bei einer Erkrankung begrenzt und müssen sorgfältig eingeteilt werden. Wer sich bei einer Erkrankung für ein Fernstudium entscheidet, der sollte dabei gleichzeitig über eine Absolvierung des Studiums in Teilzeit nachdenken. Ein Teilzeitstudium ist eine Variante des Fernstudiums, welches von einer Vielzahl der Bildungsanbieter in Deutschland angeboten wird.
Dabei wird in der Regel ein sehr variables Teilzeitmodell angeboten, welches für Menschen mit einer Erkrankung sehr vorteilhaft sein kann. In diesem Teilzeitmodell wird der Student vor jedem Semester gefragt, wie viele und welche Module er gerne belegen möchte. Bei einem Modul handelt es sich dabei um einen bis mehrere Kurse, das Modul selber wird am Ende des Semesters mit einer Abschlussarbeit abgeschlossen, die auch benotet wird. Eine Abschlussarbeit kann beispielsweise eine Klausur oder eine Hausarbeit sein. Durch die individuelle Modulbelegung kann der Fernstudent selbst auswählen, welche Belastung er im jeweiligen Semester auf sich nimmt. Gerade am Anfang sollte bei einer Erkrankung dieses Teilzeitmodell genutzt werden und ein langsamer Einstieg ins Fernstudium erfolgen. Später kann die Belastung immer noch stufenweise erhöht werden.
Vorbereitung auf das Fernstudium
Die Teilnahme an einem Fernstudium erfordert ein Umdenken gegenüber dem Studium an einer Präsenzhochschule. Der Wechsel von solch einer Hochschule mit vorgegebenem Stundenplan, festgesetzter Zeiteinteilung und gemeinsamen Lernen mit Kommilitonen hin zum Selbststudium mit eigenverantwortlicher Organisation kann in den ersten Semestern sehr anstrengend sein. Der Fernstudent muss sich nun darauf einstellen, dass ihm nun keiner mehr sagt, wie und wann genau er den Lernstoff bearbeiten soll und zu welcher Uhrzeit er das tun soll.
Auch wird weitaus weniger Druck von außen auf den Studenten ausgeübt, denn der Kontakt mit den Dozenten ist im Fernstudium tendenziell sehr gering. Auch der Kontakt mit anderen Fernstudenten ist wesentlich schwächer als der Austausch mit Kommilitonen an einer Präsenzhochschule.
Auf diese „Nachteile“ des Fernstudiums muss sich der Student einstellen. Dies kann er dadurch erreichen, indem er sich Methoden zum Selbststudium aneignet und die Grundlagen des Zeitmanagement erlernt. Die Grundlagen solcher Methoden sind die Ausarbeitung von Zielen und Teilzielen vor Beginn des Studiums sowie die Erschaffung von Tages-, Wochen- und Monatsplänen, die dann kontinuierlich abgearbeitet werden. Beim Erreichen eines Teilziels müssen auch selbstgesetzte Belohnungen warten, damit das unglaublich selbstmotivierende Belohnungssystem aktiviert wird. Die tiefere Auseinandersetzung mit dem kontrollierten Umgang von Zeit und Selbststudium macht sich im Studium doppelt und dreifach bezahlt, wenn die Zeit optimal genutzt wird und die Motivation für das Studium dauerhaft aufrecht erhalten werden kann. Insbesondere die fehlende oder abnehmende Motivation ist ein häufiger Grund für das Scheitern im Studium, insbesondere im Fernstudium.
Ein gutes Zeitmanagement ist auch die Grundlage um das Fernstudium zusammen mit der Erkrankung vereinbaren zu können. Der kranke Fernstudent muss eine gute Selbstreflexion haben, damit er frühzeitig erkennt, wann seine Ressourcen aufgebraucht sind und er Ruhe benötigt. Entsprechend muss die Zeit auch geplant sein, damit solche Ruhepausen Platz finden. Wird dieser schmale Grat zwischen Ruhephasen und intensivem Selbststudium gefunden, dann kann ein Hochschulstudium auch bei einer schweren Erkrankung gelingen.