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Vom Hochschulprofessor bis zum Insolvenzverwalter und vom Bankjuristen bis zum Juristen, der sich im Diplomatischen Dienst beweisen darf – die Auswahl der Tätigkeitsgebiete ist sehr groß, wenn man ein Teilzeitstudium Jura erfolgreich abgeschlossen hat. Um solche Berufe ergreifen zu können, muss die passende Ausbildung ausgewählt werden, denn für einige ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit Erster und Zweiter Staatsprüfung notwendig, für andere Bereiche genügt ein Bachelorstudiengang der Rechtswissenschaften.
Darüber hinaus existieren heute einige interdisziplinäre Studiengänge, beispielsweise eine schlagkräftige Kombination aus Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Damit auch berufstätige Jura berufsbegleitend studieren können und damit den Bedürfnissen von Menschen Rechnung getragen werden kann, die z.B. ihre Kinder betreuen oder ihre Eltern pflegen, gibt es heute viele flexible Studienangebote. Diese sollte jeder angehende Jurastudent kennen und nach Möglichkeit miteinander vergleichen. Nur so ist gewährleistet, dass man sich für den Studiengang und für die Ausbildungsstätte entscheidet, die den eigenen Neigungen und Fähigkeiten sowie den zeitlichen Möglichkeiten am meisten entspricht.
Diese Berufsbilder sind nach einem Jurastudium denkbar
Wer sich dazu entscheidet, Jura berufsbegleitend zu studieren, hat seine berufliche Zukunft oft fest im Blick. Genauso ist es in der Regel bei denjenigen Menschen, die Familie und Studium miteinander vereinen. Wer das Berufsbild bereits kennt, in dem er später erfolgreich sein möchte, sollte sich direkt die passende Hochschule mit den geeigneten Schwerpunktangeboten aussuchen. Ist man sich allerdings noch unsicher, hilft ein Gespräch mit den Studienberatern der rechtswissenschaftlichen Fakultäten weiter.
Alternativ oder in Ergänzung dazu kann man sich auch mit bereits praktizierenden Juristen unterhalten oder Praktika in Rechtsabteilungen von Unternehmen oder in juristischen Einrichtungen absolvieren. Das Spektrum der Möglichkeiten ist groß, wenn man Jura neben dem Beruf erfolgreich studiert hat. Schließlich hat man bereits bewiesen, dass man ein schwieriges Studienfach mit einem oft nicht weniger anstrengenden Berufs- oder Familienalltag vereinen konnte. Ein klassischer Einsatzbereich ist beispielsweise die Tätigkeit als Notar. Hier ist es wichtig, dass man eine besonders gute Note in der Zweiten Juristischen Staatsprüfung erreicht. Auf das Studium folgt ein dreijähriger Anwärterdienst als Notarassessor – erst danach kann i.d.R. die Bestellung durch die Landesjustizbehörde erfolgen. Weitere juristische Laufbahnen führen beispielsweise zu den Berufsbildern Mediator, Rechtsanwalt, Richter, Staatsanwalt, Steuerberater oder Hochschulprofessor – je nach Wahl müssen davor weitere Ausbildungsschritte, Prüfungen und Phasen der Berufstätigkeit erfolgen.
Jura berufsbegleitend studieren: ein kurzer Überblick über mögliche Inhalte, Studiendauern und den Aufbau des Studiums
Wer sich in seinem Studium Jura in Teilzeit aneignen möchte, sollte die unterschiedlichen Studiengänge nicht nur anhand des Studienortes auswählen. Die einzelnen Hochschulen halten Varianten mit diversen Studienschwerpunkten, -dauern und -strukturen bereit. Ob man Jura berufsbegleitend oder ganz „normal“ in Vollzeit studiert – die Vermittlung des Basiswissens ist in den meisten Varianten identisch. Das Grundstudium macht den Studierenden mit den Grundlagen der deutschen Rechtsordnung vertraut und lässt in den meisten Fällen auch einen Blick über den deutschen „Tellerrand“ hinaus zu.
Wesentliche Studienmodule stammen zu Beginn des Studiums aus den Bereichen Bürgerliches Recht, Öffentliches Recht und Strafrecht. Parallel dazu werden die Methoden juristischen Arbeitens gelehrt, sodass die Studierenden einen Einblick in die späteren Vorgehensweisen in juristischen Berufen erhalten. Im Hauptstudium können an den meisten Hochschulen auch die eigenen Neigungen und Karriereziele eingebracht werden, und zwar durch die Wahl eines Schwerpunkts. Möchte man Jura neben dem Beruf studieren und arbeitet bereits in einer Rechtsabteilung, legt man vielleicht gesteigerten Wert auf Themen aus dem Bereich Wirtschafts-, Unternehmens- und Steuerrecht. Ist man an strafrechtlichen Belangen interessiert, könnte man sich beispielsweise auf die Strafrechtspflege und die Kriminologie spezialisieren. Auch die staatliche Entscheidungsfindung, das Arbeits- und Versicherungsrecht und viele andere Rechtsgebiete sind spannend und ziehen Jahr für Jahr viele Studierende in ihren Bann. Gerade diejenigen Studierenden, die schon einen genauen Plan von den gewünschten Schwerpunkten haben, sollten auch den Studiengang mit Bedacht wählen. So werden zum Teil Kombinations- oder Schwerpunktstudiengänge angeboten, die von Anfang an auf einen bestimmten Rechtsbereich abzielen.
Der Arbeitsaufwand für das Teilzeitstudium der Rechtswissenschaften: Wie hoch ist er wirklich?
Wer ein Teilzeitstudium Jura anstrebt, tut dies oft mit dem Ziel, nicht allzu viel Zeit pro Woche in das Studium investieren zu müssen. Dies ist ein guter Plan, denn an vielen Fachhochschulen reduziert sich der Aufwand auf die Hälfte pro Semester (bei gleichzeitiger Verdoppelung der Studienzeit).
Selbstverständlich hängt es sehr stark von den Vorkenntnissen, vom Verständnis der Materie und von den individuell notwendigen Vorbereitungszeiten für Prüfungen ab, wie viel Zeit benötigt wird. Als Faustregel kann gelten, dass man bei einem Teilzeitstudium mit 15 bis 20 Stunden pro Woche Lernzeit auskommen kann. Um sich hier etwas besser abzusichern, lohnt sich das Gespräch mit potenziellen künftigen Kommilitonen. Diese können auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen und sicherlich auch viele praktische Tipps zum effizienten Studieren des Faches Jura geben.
Gute Perspektiven oder schlechte Berufsaussichten: Womit muss und darf ein Juraabsolvent rechnen?
Mit viel Hoffnung auf eine erfolgreiche Karriere starten viele Berufstätige und andere Menschen in ein Teilzeitstudium Jura. Wie in so vielen akademischen Bereichen sind die Zukunftsaussichten allerdings nicht immer rosig. Seit dem Jahr 1990 stieg die Anzahl der zugelassenen Rechtsanwälte stetig an. Auf rund 500 Einwohner kommt hierzulande heute ein Anwalt. Dies könnte die Schlussfolgerung nahe legen, dass das Studium der Jura in Teilzeit nicht lohnenswert sei.
Hier sei allerdings erwähnt, dass es sich – ganz gleich bei welchem Studiengang – bezahlt macht, früh Kontakte zu knüpfen, Praxiserfahrungen zu sammeln und sich mit viel Engagement für den eigenen Traumberuf einzusetzen. Ob man Jura berufsbegleitend oder in einer anderen Form studiert hat, interessiert im späteren Berufsleben weniger als die Ergebnisse, die man bei seiner Arbeit vorweisen kann. Es ist daher wichtig, den eigenen Neigungen entsprechend zu handeln – wer mit ganzem Herzen Jurist werden möchte, wird seinen Weg sicherlich machen. Zudem wäre es falsch, lediglich die Anwaltstätigkeit zu bedenken, wenn es um die Zukunftsaussichten geht. Sehr viele Unternehmen und Organisationen profitieren von juristischen Fachkenntnissen und freuen sich über Mitarbeiter, die zu klarem und logischem Denken fähig sind, Verträge lesen und aufsetzen können und sich in der Fachsprache der Juristen bestens auskennen. Von der Rechtsabteilung eines Großkonzerns bis zur juristischen Beratung in einem Consultingunternehmen oder in der Politik können Juristen viele spannenden Positionen für sich entdecken.
Zulassungsvoraussetzungen für das Studium der Rechtswissenschaften: stark abhängig von der Hochschule
Jura neben dem Beruf studieren – diese Option steht nicht jedermann offen. Im ersten Schritt müssen Bewerber um einen Studienplatz ein Abiturzeugnis oder ein anderes Zeugnis vorweisen können, das sie zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule bzw. Fachhochschule befähigt. An einigen Unis und FHs gibt es außerdem einen Numerus Clausus, der je nach Bewerberanzahl und –qualifikationen unterschiedlich ausfallen kann. Ab und an beinhaltet das Bewerbungsverfahren um einen Platz für ein Teilzeitstudium Jura auch das Absolvieren eines Eignungstest und häufig einen Nachweis der Gründe, die für ein Teilzeit- im Gegensatz zum Vollzeitstudium sprechen.
Jura in Teilzeit studieren – Städte von A bis Z
Dresden
DIU Dresden International University
Die DIU Dresden International University bietet jeweils zum April und zum September die Möglichkeit, einen Masterstudiengang im Bereich Medizinrecht zu beginnen. Hierfür ist eine Studiendauer von zwei Jahren zu kalkulieren. Der Masterstudiengang ist für Juristen geeignet, aber auch für Ärzte, Betriebswirte oder Manager aus dem Public-Health-Bereich. Wer hier studiert, tut dies in der Regel berufsbegleitend. Ein besonderer Vorteil des Studienganges ist interdisziplinäre Ausrichtung, denn hier wird nicht nur fächerübergreifend gelehrt, sondern auch miteinander gelernt. Dies ermöglicht von Anfang an das Knüpfen spannender Kontakte und den Aufbau von Netzwerken, die sicherlich auch nach dem Studium gut genutzt werden können. Der Studiengang ist in der Vollzeitvariante auf 45 ECTS ausgelegt, die Erstellung und Verteidigung der Masterarbeit wird mit 15 ECTS bemessen.
Insgesamt sind acht Pflichtmodule mit 450 Präsenzstunden abzuleisten. Dabei kommt die Studienstruktur auch Berufstätigen sehr entgegen, denn die intensiven Präsenzphasen finden im 14-tätigen Rhythmus statt und dauern zumeist nur von Freitagnachmittag bis Samstagabend. Es gibt sieben Module, die das Programm für die Studierenden bestimmen. Zur Einführung in das Medizinrecht gesellen sich das Berufsrecht der Heilberufe, das Thema Arzt und Patient sowie Vertragsbeziehungen im Krankenhaus, das Arzthaftungsrecht, das Strafrecht, der Themenkomplex Arzt und Zahnarzt in der Niederlassung und im Krankenhaus, vertragliche Beziehungen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern sowie besondere Bereiche des Medizinrechts.
Erfurt
Uni Erfurt
Die Universität Erfurt bietet einen Bachelorstudiengang mit dem Titel Staatswissenschaften – Rechtswissenschaften an, der auch in Teilzeit studiert werden kann. Es existiert hier derzeit kein Numerus Clausus. Wer Interesse hat, sollte allerdings an einem Eignungsberatungsverfahren teilnehmen und dieses erfolgreich absolvieren.
Dies ist keine Pflicht, wird den Interessenten aber dringend empfohlen. Das Studium ist an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität angesiedelt. Möchten Studierende sich auf die Rechtswissenschaften spezialisieren, so sollten Sie dafür zwölf Semester in Teilzeit bzw. sechs Semester bei einem Vollzeitstudium einplanen. Die erste Phase umfasst das erste Drittel dieses Zeitraums. Die Verantwortlichen der Hochschule bezeichnen sie als Orientierungsphase, den darauf folgenden weiteren Teil des Studiums als Qualifizierungsphase. Wer die Rechtswissenschaften mit einem weiteren Studienfach aus dem Staatswissenschaftsbereich kombiniert, um einen Bachelortitel zu erreichen, nimmt in den ersten Semestern an der gemeinsamen Studienorientierungsphase der Fakultät teil. Konzentriert man sich noch auf eine weitere Studienrichtung (außerhalb der Staatswissenschaften), so sind drei bestimmte rechtswissenschaftliche Module Pflicht. In der Qualifizierungsphase wird das juristische Fachwissen vertieft. Mögliche Module sind unter anderem Parlamentsrecht, Völkerrecht, Zivilrecht, Gesellschaftsrecht oder Wirtschaftsrecht. Jura neben dem Beruf zu studieren ist in Erfurt aufgrund einer Teilzeitregelung möglich. Ein Antrag auf die Zulassung zum Teilzeitstudium muss rechtzeitig gestellt werden, weshalb sich interessierte Studierende frühestmöglich über die aktuellen Termine informieren sollten.
Hagen
FH Südwestfalen
Die Fachhochschule Südwestfalen mit Sitz in Hagen ermöglicht auch berufstätigen oder anderweitig zeitlich eingeschränkten Personen ein juristisches Bachelorstudium in Teilzeit. Dabei handelt es sich um den Verbundstudiengang Wirtschaftsrecht. Der Studiengang wurde speziell für berufstätige Menschen entwickelt, die gerne Jura berufsbegleitend studieren möchten.
Dazu werden Selbststudium und Präsenzübungen gezielt miteinander verknüpft. Der Abschluss, den erfolgreiche Studierende dadurch erlangen können ist der Bachelor of Laws. Das Fachhochschulstudium teilt sich in einem Verhältnis von circa 70 zu 30 Prozent ist Selbststudienzeiten und Präsenzabschnitte auf und ist dadurch gut mit dem Berufsalltag zu verbinden.
Die Regelstudienzeit beträgt neun Semester und kann zu jedem Wintersemester – also im September eines jeden Jahres – begonnen werden. Wichtig ist allerdings, sich rechtzeitig zu bewerben, denn es wird nicht jeder Bewerber zugelassen. Ohne den Nachweis einer vorherigen praktischen Tätigkeit (Fachpraktikum) ist der Studienstart nicht möglich. Darüber hinaus muss selbstverständlich ein Nachweis über die allgemeine Hochschulreife oder einen vergleichbaren Abschluss vorgelegt werden. Wer möchte, kann sich auch für eine Studienform entscheiden, die nicht Studium und Berufstätigkeit, sondern Studium und Berufsausbildung verbindet. Während eine zwei- oder zweieinhalbjährige kaufmännische Ausbildung in einem Unternehmen absolviert wird, läuft auch das Studium. Absolventen profitieren in beiden Fällen von einer sehr praxisorientierten Studienphase, die häufig die Möglichkeit gibt, mit späteren Arbeitgebern in Kontakt zu kommen bzw. die weitere Karriere zu planen und vorzubereiten.
Hamburg
Uni Hamburg
Die Universität Hamburg hält die Möglichkeit bereit, das Staatsexamen der Rechtswissenschaft im Rahmen eines Teilzeitstudiums zu erreichen. Das rechtswissenschaftliche Studium, das in Hamburg absolviert werden kann, wird mit der sogenannten „Ersten Juristischen Prüfung“ abgeschlossen.
Wer Jura neben dem Beruf studiert, kann sich dafür bewerben, die Studienzeit in Teilzeit zu verbringen. Dies muss allerdings beantragt werden, sodass man sich über die jeweils gültigen Termine für das nächste Semester informieren sollte. Entsprechende Informationen erhält man bei der entsprechenden Fakultät bzw. bei der Studienberatung. Mögliche Gründe für ein Teilzeitstudium sind unter anderem eine regelmäßige Erwerbstätigkeit mit einem Umfang von mindestens 15 Stunden pro Woche, die Pflege eines Angehören, die Betreuung eigener Kinder unter 18 Jahren oder eine Behinderung oder chronische Erkrankung des Studierenden.
Der Studienverlauf gliedert sich in ein Grund- und ein Hauptstudium. Das Grundstudium dauert für Vollzeitstudierende drei Semester und verlängert sich bei einem Studium in Teilzeit auf sechs Semester. Es wird zu Beginn vor allem Grundlagenwissen vermittelt, darüber hinaus geht es um das Schulen der juristischen Kompetenzen bzw. Methoden. Die wichtigsten fachlichen Bereiche sind dabei das Zivilrecht, das Öffentliche Recht und das Strafrecht. In Ergänzung dieser Lehrinhalte werden wichtige Schlüsselqualifikationen gefördert, darunter die Gesprächsführung und die Rhetorik, aber auch die Mediation, das Verhandlungsmanagement und diverse Fremdsprachenkompetenzen. Im Anschluss an das Bachelorstudium ist es möglich, in Hamburg auch einen Mastertitel zu erlangen. Es handelt sich dabei um den LL.M. Versicherungsrecht, der – wie der Name bereits verrät – inhaltlich stark spezialisiert ist.
Mainz
Uni Mainz
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bietet in Kooperation mit dem Mainzer Medieninstitut einen speziellen Masterstudiengang im Bereich Medienrecht an. Die Absolventen können den Titel LL.M. erlangen. Ziel des Studiengangs ist eine zeitgemäße Verbindung der Bereiche Medien und Rechtswissenschaften.
Spezielle Fragestellungen der heutigen Medienwelt werden umfassend beleuchtet und insbesondere von der rechtlichen Seite gewürdigt. Vom Recht innerhalb eines Verlagsunternehmens über dasjenige in TV- und Radiosendern bis hin zum Onlinerecht und zu den Rechtsfragen in großen, internationalen Medienkonzernen werden behandelt. Seit dem Wintersemester 2007/2008 beinhaltet der Masterstudiengang an der Mainzer Universität auch ein Fachanwaltslehrgang enthalten, und zwar derjenige für Urheber- und Medienrecht. Alle nach §14 j FAO erforderlichen Kenntnisse in den Bereichen Urheber- und Medienrecht werden hier vermittelt.
Um zum Masterstudiengang zugelassen zu werden, der auch in Teilzeit bewältigbar ist, sollte man sich zu den Absolventen einer rechts- oder wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zählen. Auch Berufstätige, welche bereits mehrere Jahre im Medienbereich (juristisches Umfeld) gearbeitet haben, verfügen über gute Chancen, aufgenommen zu werden. Da die Anzahl der Studienplätze beschränkt ist, gibt es ein Auswahlverfahren, welches die Eignung jedes einzelnen Bewerbers prüft. Für das Studium sind mindestens zwei Semester einzuplanen. Dabei ist es notwendig, alle Pflichtkurse und eine festgelegte Anzahl von Wahlkursen erfolgreich abzuschließen. Die Studiendauer darf ausdrücklich verlängert werden, wobei eine Höchstdauer von drei bis vier Semestern eingehalten werden sollte.
Münster
Uni Münster
Die Universität Münster ermöglicht es juristisch interessierten Teilzeitstudierenden, einen Mastertitel in Teilzeit zu erlangen. Dabei handelt es sich um den Master Deutsches Recht (LL.M.), der die Absolventen zu einer Promotion in Deutschland berechtigt und zu Arbeiten an Fällen befähigt, die nach dem Deutschen Recht entschieden werden sollen.
Voraussetzungen für die Zulassung zum Studium sind entweder ein rechtswissenschaftliches Studium mit mindestens acht Semestern Dauer (bzw. 240 ECTS-Punkten) oder ein vergleichbares kürzes Studium plus anrechenbare Leistungen sowie ausreichende deutsche Sprachkenntnisse. Der Dekan der Fakultät entscheidet über die Aufnahme der Bewerber und hat das Recht, Bewerber zum Studium zuzulassen oder abzulehnen. Innerhalb von zwei Semestern werden den Studierenden Grundkenntnisse in Bezug auf das deutsche Recht vermitteln. Bei Teilzeitstudierenden ist die doppelte Zeit einzuplanen. Es ist notwendig, dass innerhalb der Studienzeit insgesamt fünf Module absolviert werden – ein Basismodul und zwei Erweiterungsmodule sowie ein Profil- und ein Abschlussmodul. Wer anschließend als Rechtsanwalt zugelassen werden möchte, muss nach erfolgreicher Erlangung des Mastergrades noch eine Eignungsprüfung ablegen. Die Prüfung wird vom Landesjustizprüfungsamt abgenommen, und zwar an den Standorten Stuttgart, Berlin oder Düsseldorf.
Saarbrücken
Universität des Saarlandes
Die Universität des Saarlandes lässt angehende Juristen auch in Teilzeit an einem entsprechenden teilnehmen. Die Erste Juristische Prüfung kann dort ebenfalls abgelegt werden. Im ersten Schritt wird ein rechtswissenschaftliches Studium absolviert, das vier Jahre bzw. bei Teilzeitstudierenden acht Jahre dauert. Darauf folgen das Referendariat, der juristische Vorbereitungsdienst und die zweite Staatsprüfung (auch Assessorexamen genannt).
Es gibt eine lokale Zulassungsbeschränkung (Numerus Clausus), sodass nicht jeder Bewerber zum Studium zugelassen wird. Darüber hinaus ist es notwendig, sich für das Teilzeitstudium zu bewerben, wenn man sich für ein solches interessiert. Ein vorgefertigter Studiengang, der speziell für die Bedürfnisse von jungen Eltern oder Menschen ausgerichtet ist, die gleichzeitig einer Berufstätigkeit nachgehen, existiert an dieser Universität nicht. Es ist allerdings, die Studiendauer auf die doppelte Zeitspanne auszudehnen, wenn dem Antrag auf Teilzeitstudium von der Fakultät stattgegeben wurde. Während des rechtswissenschaftlichen Studiums in Saarbrücken gibt es feststehende Pflichtfächer und zusätzlich die sogenannten Schwerpunktbereiche mit individuellen Wahlmöglichkeiten. Zu den Pflichtinhalten gehören z.B. das Bürgerliche Recht, das Öffentliche Recht, das Verfahrensrecht, die Rechtsgeschichte und die Rechtswissenschaft. Bei den Schwerpunkten kann man sich u.a. zwischen deutschem und internationalem Vertrags- und Wirtschaftsrecht, deutschem und internationalem Steuerrecht, deutschem und europäischen Arbeits- und Sozialrecht, internationalem Recht, Europarecht und Menschenrechtsschutz und einigen weiteren entscheiden.
Fernstudium als Alternative
FernUniversität Hagen
Die FernUni Hagen ist für Teilzeitstudenten aufgrund ihres flexiblen Angebots oft besonders gut geeignet. Hier kann man Rechtswissenschaft in Teilzeit studieren, und zwar mit der Möglichkeit, einen Bachelortitel (LL.B.) oder einen Mastertitel (LL.M.) zu erlangen.
Der Bachelor of Laws orientiert sich sehr stark an der Berufspraxis und ist ein innovativer Studiengang an der FernUni Hagen. Er startet mit einem intensiven Studium rechtswissenschaftlicher Grundlagen und geht dann in die Lehre vom juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen „Handwerkszeug“ für den Berufsalltag über. Es sind beim Bachelorstudium sieben Fachsemester für Vollzeitstudierende vorgesehen, wobei eine individuelle „Streckung“ nach entsprechender Absprache mit der Hochschule möglich ist. Im letzten Semester wird in der Regel die Bachelorarbeit verfasst. Insgesamt besteht der Studiengang aus 21 Modulen, die jeweils in sich abgeschlossen sind. Gewisse Präsenzphasen stellen sicher, dass wichtige Lerninhalte auch vor Ort erläutert und gemeinsam studiert werden können. Der Pflichtumfang beschränkt sich dabei allerdings auf drei Präsenzveranstaltungen. Prüfungen können an vielen Klausurorten in Deutschland abgelegt werden. Beim Master of Laws geht die Hochschule von drei Semestern in Vollzeit aus. Teilzeitstudierenden wird eine Studienzeit von sechs Semestern genannt. Dieser Zeitraum schließt die Phase des Verfassens der Masterarbeit mit ein. Wie beim Bachelorstudiengang ist der der FernUni Hagen auch beim Masterstudiengang wichtig, praktische Fertigkeiten für Rechtsberufe stark zu würdigen.
Hamburger FernHochschule (HFH)
Die Hamburger FernHochschule (HFH) nennt ihren juristischen Studiengang „Wirtschaftsrecht online“. Wer hier online studiert, kann diverse Möglichkeiten wie z.B. Originalvorträge renommierter Dozenten und klassische Fernstudienmodule nutzen.
Dieses Teilzeitstudium Jura hat einen starken wirtschaftsbezogenen Hintergrund und zielt beispielsweise darauf ab, künftige Mediatoren, Insolvenzverwalter oder Unternehmensberater auszubilden. Es existiert eine Eignungsprüfung für Bewerber ohne (Fach-)Hochschulreife, ansonsten genügt für die Zulassung in der Regel das Abiturzeugnis oder ein vergleichbarer Abschluss, der zum FH-Studium der Rechtswissenschaften befähigt. Der Abschluss, den erfolgreiche Studierende hier erreichen können, ist der Bachelor of Laws (LL.B.). Dafür ist eine Studiendauer von acht Semestern vorgesehen – bei einem Teilzeitstudium verlängert sich diese auf sechzehn Semester. Pro Monat sind Studiengebühren zu zahlen, die derzeit bei 99 Euro liegen. Darüber hinaus wird die Betreuung und Bewertung der Bachelorarbeit mit 490 Euro berechnet. Der Studienbeginn ist an dieser Hamburger FH nicht nur klassisch zum Sommer- oder Wintersemester möglich. Es gibt sechs mögliche Starttermine in jedem Jahr, und zwar an jedem ersten Januar, März, Mai, Juli, September und November. Das Studium ist insgesamt modular aufgebaut und beinhaltet wie die meisten anderen Jurastudiengänge zunächst die Vermittlung des Basiswissens (z.b. aus den Bereichen Wirtschaftsprivatrecht und Verwaltungsrecht). Neben den juristischen Themen kommen hier auch Bereiche wie Grundlagen der BWL und Grundlagen der VWL hinzu.