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Das Gesundheitswesen unterliegt ständigen Veränderungen und die Anforderungen an Pflege- und Führungskräfte steigen. Pflegepädagogen und Pflegewissenschaftler tragen dazu bei, dass Auszubildende bestmöglich auf ihren Beruf vorbereitet und die Strukturen regelmäßig evaluiert werden.
Wie sieht der Berufsalltag eines Pflegewissenschaftlers oder Pflegepädagogen aus?
Pflegewissenschaftler bekleiden Führungs- und Schlüsselpositionen in medizinischen Einrichtungen. Sie können jedoch auch freiberuflich als Gutachter oder Berater tätig werden oder im Forschungsbereich arbeiten. Der Übergang zwischen Pflegewissenschaft und Pflegemanagement ist in vielen Positionen fließend. Das heißt, dass Wissenschaftler auch Pflegedienste, Kliniken oder ähnliche Einrichtungen leiten, Konzepte entwickeln, Pflegeaufgaben koordinieren und für die Abrechnungen mit Krankenkassen zuständig sind. Eine eigenständige wissenschaftliche Tätigkeit setzt in der Regel einen Masterabschluss und eine Promotion voraus, während alle anderen Aufgaben auch von Bachelorabsolventen übernommen werden können.
Pflegepädagogen finden ihren Tätigkeitsbereich hingegen vor allem in der Ausbildung von Pflege- und Betreuungskräften. Je nach Qualifikation gehört auch die Weiterbildung von Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten zu ihren Aufgaben. Das heißt, sie bereiten den Unterricht vor, entwickeln Lehrpläne und neue Konzepte und sorgen dafür, dass jeder seine Arbeit auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse ausführen kann. Auch die eigene Weiterbildung nimmt für Pflegepädagogen einen wichtigen Stellenwert ein.
Hin und wieder kommt es jedoch dazu, dass sich die Aufgaben von Pädagogen und Wissenschaftlern überschneiden. Während letztere auch in der Aus- und Weiterbildung tätig sein können, bekleiden Pflegepädagogen mitunter Positionen in der Verwaltung. Beide Berufsgruppen verfügen schließlich um ein umfangreiches medizinisches Wissen und Erfahrung in Pflegeberufen.
Aufbau, Inhalt und Dauer eines Teilzeitstudiums in Pflegewissenschaft oder Pflegepädagogik
Wie lange ein Teilzeitstudium in einem der beiden Fächer dauern wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Ein Bachelorstudiengang umfasst sechs oder sieben Vollzeitsemester. Da sich der Zeitaufwand im berufsbegleitenden Studium jedoch verringert, muss je nach Anbieter mit einer Dauer von etwa vier bis fünf Jahren gerechnet werden. Eine vorherige Berufsausbildung, ein weiteres Studium oder Berufserfahrung können jedoch angerechnet werden, sodass Studierende einige Module nicht absolvieren müssen oder in ein höheres Semester einsteigen. Die Studiendauer verkürzt sich entsprechend. Ein Masterstudium umfasst hingegen drei bis vier Semester, setzt jedoch einen ersten Studienabschluss (in der Regel Bachelor) voraus. Interessenten sollten hier mit etwa drei bis vier Jahren Studienzeit rechnen.
Ein Studium in Pflegewissenschaften qualifiziert die Absolventen für das spätere wissenschaftliche Arbeiten. Meist sind die Studiengänge forschungsorientiert. Module des Studiums sind beispielsweise Statistik und Datenanalyse, Forschungsmethodik, die Auseinandersetzung mit Forschungstheorien und eigene Projekte. Pflegepädagogen werden hingegen auf ihre Tätigkeit in der Aus- und Weiterbildung vorbereitet. Zentrale Bereiche ihres Studiums sind Bildungswissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Psychologie, Ethik, Soziologie und Pädagogik, aber auch Management im Gesundheitswesen und juristische Fragen.
Wie hoch ist der Zeitaufwand für ein berufsbegleitendes Studium?
Ein Vollzeitstudium erfordert durchschnittlich 40 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche. In der Realität können diese Werte jedoch zum Teil erheblich abweichen. Zudem variieren die Anforderungen im Verlauf des Semesters. Ein Teilzeitstudium ist hingegen für 20 Arbeitsstunden pro Woche konzipiert. Abweichungen sind hier selbstverständlich ebenso möglich. Während der Klausurphasen oder zu Beginn des Semesters kann der tatsächliche Wert über diesem Durchschnitt liegen. Ein Fernstudium bietet dabei den Vorteil, dass keine Vorlesungs- oder Seminarzeiten die flexible Einteilung behindern.
Ein berufsbegleitendes Teilzeitstudium an einer Präsenzhochschule setzt hingegen voraus, dass die Teilnehmer sich zu bestimmten Terminen an der Hochschule einfinden. Ob und wie sich dies mit der Berufstätigkeit vereinbaren lässt, sollte daher im Vorfeld genau geprüft werden.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gelten im Allgemeinen?
Um sich in ein Bachelorstudium zu immatrikulieren, benötigt man meist die Hochschulreife (Abitur o.Ä.). Hinzu kommt, dass die Fächer Pflegewissenschaft und Pflegepädagogik eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem medizinischen oder Pflegeberuf erfordern. Nach dem Abschluss der Ausbildung sollten die Studieninteressenten zunächst Berufserfahrung sammeln, um die Anforderungen der Hochschulen erfüllen zu können. Erst nach dem Abschluss des Bachelorstudiums ist es möglich, ein Masterstudium zu beginnen.
Perspektiven nach dem Studium
Fach- und Führungskräfte sind in der Gesundheitsbranche nach wie vor gefragt. Der Mangel an Pflegekräften kann nur ausgeglichen werden, wenn junge Menschen eine gute Berufsausbildung absolvieren können. Pflegepädagogen kommt damit eine sehr wichtige Aufgabe zu. Gleichwohl müssen sie dafür Sorge tragen, dass sich Berufsabsolventen regelmäßig weiterbilden.
Pflegewissenschaftlern stehen Positionen in der Verwaltung und Leitung medizinischer Einrichtungen offen. Sie können aber ebenso bei Krankenkassen, in Gesundheitsämtern oder an Forschungsinstituten tätig werden.
Ferner kann jeder Bachelorabsolvent eine akademische Karriere verfolgen und nach einem Masterstudium sogar promovieren.
Pflegewissenschaft oder Pflegepädagogik in Teilzeit studieren – Stäfte von A bis Z:
Dresden
Evangelische Hochschule Dresden
Das Bachelorstudium im Fach Pflegewissenschaft/Pflegemanagement an der EHS Dresden umfasst acht Semester und ist berufsbegleitend konzipiert. Die Teilnehmer erlernen hier alles, was sie für eine spätere leitende Tätigkeit in einer Versorgungs- oder Pflegeeinrichtung benötigen. Das Studium richtet sich an Personen, die eine Ausbildung in der Krankenpflege, der Altenpflege oder einem anderen Beruf des Gesundheitswesens abgeschlossen haben und bereits über praktische Berufserfahrung (mindestens zwei Jahre) verfügen.
Wer ohne Hochschulzugangsberechtigung (Abitur o. Ä.) studieren möchte, muss Fachweiterbildungen im Umfang von mindestens 400 Stunden vorweisen. Überdies muss die Berufstätigkeit in der Pflege während des Studiums selbstverständlich fortgesetzt werden.
Düsseldorf
Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
Wer über eine Hochschulzugangsberechtigung und eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheits- oder Sozialwesen verfügt, kann sich für den Bachelorstudiengang Pflegepädagogik bewerben. Bewerber ohne Abitur müssen drei Jahre Berufspraxis vorweisen. Der Studiengang ist berufsbegleitend aufgebaut, sodass alle Präsenzveranstaltungen in Blockwochen stattfinden. Die Teilnehmer werden explizit auf ihre spätere Tätigkeit in der Ausbildung vorbereitet und lernen diese bereits im Rahmen zweier Praktika kennen. Eine parallele Teilzeitberufstätigkeit ist nicht verpflichtend, wird jedoch empfohlen.
Hannover
Hochschule Hannover
Die Hochschule Hannover bietet den dualen Studiengang Pflege an. Dieses Studium umfasst insgesamt sieben Semester. Wer eine Berufsausbildung abgeschlossen hat, kann jedoch bereits in das vierte Semester einstiegen. Die Studiendauer verkürzt sich somit auf vier berufsbegleitende Semester. Der erreichte Studienabschluss qualifiziert die Teilnehmer für Führungspositionen, ermöglicht aber auch ein Masterstudium. Eine parallele Berufstätigkeit in reduziertem Umfang ist zudem verpflichtend. Die Termine für die Präsenzwochen während des Studiums werden frühzeitig bekannt gegeben.
Jena
Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Die Ernst-Abbe-Hochschule bietet den siebensemestrigen Bachelorstudiengang Pflege/Pflegeleitung an. Dieser setzt eine Hochschulzugangsberechtigung sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheitsweisen voraus. Den Teilnehmern werden pflegewissenschaftliche, ökonomische und forschungsmethodische Kenntnisse vermittelt. Die Kosten belaufen sich auf 300 Euro pro Semester.
Darauf aufbauend gibt es an der EAH Jena den vier Semester umfassenden Masterstudiengang Pflegewissenschaft/Pflegemanagement. Er bereitet die Teilnehmer sowohl auf höhere Führungspositionen als auch auf eine Selbstständigkeit vor. Je nach Berufsziel kann der Schwerpunkt Advanced Nursing Practice oder Casemanagement in Health Care belegt werden. Der Semesterbeitrag liegt auch hier bei 300 Euro.
In beiden Studiengängen sind pro Semester bis zu drei Präsenzphasen obligatorisch. Prüfungen werden ebenfalls vor Ort absolviert.
Vallendar
Philosophisch-theologische Hochschule Vallendar
Der Masterstudiengang Pflegewissenschaft an der PTHV umfasst in der Regel vier Semester, kann im Teilzeitmodus jedoch frei gestaltet werden. Die Studierenden können sich im eigenen Rhythmus alle Module erarbeiten und ihr Studium im Baukastensystem absolvieren. Der Präsenzunterricht findet in Blockwochen statt. Die Kosten für dieses Studium belaufen sich auf 300 Euro pro Monat.
Ein Fernstudium der Pflegewissenschaften und der Pflegepädagogik
Ein Fernstudium ist zeitlich flexibler und zudem ebenfalls meist berufsbegleitend konzipiert. Gleichwohl sind die Kosten für ein solches Studium neben dem Beruf beträchtlich.
Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft
Ein Bachelorstudium im Fach Pflegemanagement an der Apollon Hochschule umfasst drei bis fünf Jahre. Interessenten können jederzeit mit dem Studium beginnen und den Ablauf flexibel an ihr Berufsleben anpassen. Das Studium setzt sich aus den Modulen Pflegewissenschaft, Pflegeforschung, Betriebswirtschaft, Führung & Human Ressources sowie Marketing zusammen.
Ferner erwerben die Teilnehmer die Lehrbefähigung, um in der Ausbildung tätig werden zu können. Im Unterschied zu anderen Bildungseinrichtungen genügt hier eine Hochschulzugangsberechtigung, um sich in diesen Studiengang zu immatrikulieren. Berufserfahrung wird nicht gefordert. Darüber hinaus können auch Interessenten ohne Abitur an der Apollon Hochschule studieren, sofern sie über eine abgeschlossene Berufsausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung verfügen.
Diploma Hochschule
An der privaten, staatlich anerkannten Diploma Hochschule wird der Studiengang Medizinalfachberufe angeboten. Er richtet sich an Kranken- und Altenpfleger, aber auch an Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, die sich auf eine leitende berufliche Tätigkeit vorbereiten möchten. Das Onlinestudium wird durch 12-14 Präsenztage (in einem Studienzentrum oder online) pro Semester ergänzt.
Die Schwerpunkte des Bachelorstudiums sind Gesundheitspädagogik, Rehabilitation, Management, Pflegewissenschaft und Pflegetherapie. In der Regel umfasst ein solches Studium dank der vorherigen Berufsausbildung nur fünf Semester. Die Gebühren betragen 5910 Euro. Hinzu kommt eine Prüfungsgebühr in Höhe von 615 Euro. Das darauf aufbauende Masterstudium der Medizinalfachberufe umfasst ebenfalls fünf Semester. Die Teilnehmer spezialisieren sich auf Gesundheitsmanagement, Gesundheitspädagogik, Handrehabilitation oder Neuroprothetik. Zur Studiengebühr von insgesamt 8910 Euro kommt eine Prüfungsgebühr in Höhe von 915 Euro hinzu.
SRH Hochschule Riedlingen
Das Masterstudium im Fach Healt Care Management eignet sich für all diejenigen, die eine berufliche Position im Bereich der Gesundheitsökonomie anstreben. Der Fokus liegt auf der Management-Ausbildung. Ein Semester kann hier auf bis zu zwölf Monate gestreckt werden. Die Präsenzphasen in Stuttgart sind freiwillig. Die Teilnehmer können jedoch jederzeit miteinander in Kontakt treten und sich gegenseitig unterstützen. Die Gebühren für dieses Studium betragen monatlich 520 Euro bzw. insgesamt 12.480 Euro. Hinzu kommt eine Immatrikulationsgebühr in Höhe von 300 Euro.