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Lebensmittel wird an mehreren Universitäten auch als Teilzeitstudium angeboten.

Die Herstellung von Lebensmitteln ist heutzutage eine Wissenschaft für sich. Unsere moderne Lebensweise ist in hohem Maße von industriell gefertigten Nahrungsmitteln geprägt. Ohne die Hilfe der Lebensmitteltechnologie wäre eine effiziente Versorgung der Menschen mit Nahrung kaum noch vorstellbar. Selbst jemand, der auf Fertiggerichte und Tiefkühlkost verzichtet und stattdessen sein Essen noch ganz traditionell aus augenscheinlich naturbelassenen Zutaten zubereitet, wird womöglich erstaunt sein, wie sehr selbst einfachste Grundzutaten heute durch die Lebensmitteltechnologie profitieren.

 

Das Berufsbild des Lebensmitteltechnikers

Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass die Herstellung von Schokoriegeln, Eiscreme oder manchen Tütensuppen mehr mit Chemie und Physik zu tun hat, als mit herkömmlicher Küchenarbeit. Aber selbst so einfache Grundzutaten wie Mehl, Stärke, Zucker, Milch und Butter wären ohne die Anwendung von Lebensmitteltechnologie viel schwerer zu verarbeiten und auch weniger lange haltbar.

An Lebensmittel werden heute viel anspruchsvollere Anforderungen gestellt als noch vor 100 Jahren. Sie müssen der großindustriellen Verarbeitung und dem Transport über große Distanzen standhalten, müssen stets exakt dieselben Eigenschaften aufweisen, müssen lange haltbar und auch noch bezahlbar sein. Die Wechselwirkungen verschiedener Zutaten in den oftmals sehr komplizierten Herstellungsabläufen müssen vorhersagbar sein. Die fertigen Produkte müssen einer großen Bandbreite verschiedener Umweltbedingungen standhalten können. Schließlich dürfen die verwendeten Inhaltsstoffe auch keine negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit verursachen. All diese Anforderungen unter einen Hut zu bringen, erfordert weitreichende wissenschaftliche Kenntnisse.

 

Inhalte, Dauer und Aufbau das Studiums

Das Berufsbild des Lebensmitteltechnikers hat daher mit der klassischen Küchenarbeit nur noch wenig zu tun, wenngleich eine gewissen Grunderfahrung im Kochen und Backen nicht schaden kann. Im Grundstudium stehen vor allem Chemie, Physik, Biologie und Ökologie auf dem Stundenplan. Daneben werden aber auch ingenieurstechnische Inhalte vermittelt, die zum Betrieb von Maschinenanlagen für die Lebensmittelherstellung nötig sind. Auch Betriebswirtschaftslehre und Qualitätsmanagement sind Bestandteile des Lehrplans. Ungeachtet dieser theorielastigen Studieninhalte besitzt das Studium auch viele praxisnahe Ausbildungsbestandteile, zum Beispiel Labor- und Unternehmenspraktika.

Im Laufe des Aufbaustudiums kann eine Spezialisierung erfolgen. Denkbare Richtungen sind hier beispielsweise die Brauereitechnologie, die Getreidetechnologie, die Frucht- und Gemüsetechnologie, die Süßwarentechnologie oder die Milch- und Molkereitechnologie.

Ein Teilzeit-Bachelorstudium der Lebensmitteltechnologie dauert im Regelfall 12-14 Semester, für den Masterabschluss sind noch einmal 6-8 Semester einzuplanen.

 

Wöchentlicher Arbeitsaufwand

Bei der Lebensmitteltechnologie handelt es sich um eine anspruchsvolle Studienrichtung mit starker naturwissenschaftlicher Ausrichtung und zusätzlichen technischen sowie wirtschaftlichen Schwerpunkten. Der Arbeitsaufwand ist daher als hoch einzustufen. Selbst bei einem Teilzeitstudium ist davon auszugehen, dass wöchentlich inklusive der Lehrveranstaltungen mindestens 20 Stunden in das Studium zu investieren sind, während der Prüfungszeiten zum Teil auch deutlich mehr. Neben dem Besuch von Vorlesungen und Seminaren müssen vor allem im Grundstudium häufig auch noch Übungen zu Hause bearbeitet werden. Im Mittel kann davon ausgegangen werden, dass für jede Vorlesung noch einmal 50 % der Vorlesungszeit für die Wiederholung zu veranschlagen ist, bei Seminaren muss oftmals die doppelte Unterrichtszeit in die Nachbereitung investiert werden.

 

Zukunftsaussichten

Lebensmitteltechnologie ist ein Berufszweig mit einer großen Zukunft. Die Lebensmittelbranche ist europaweit der größte Arbeitgeber überhaupt. Sie wird jedoch nicht nur durch verschiedene große Firmen repräsentiert, welche sicherlich lukrative Arbeitgeber sind, sondern vor allem auch durch eine große Zahl kleinerer und mittelständischer Betriebe, die sich in der Regel auf wenige Produkte spezialisiert haben. Der potentielle Arbeitsmarkt ist also groß, egal ob man in der Produktentwicklung, der Verfahrensüberwachung oder der Zertifizierung tätig sein möchte. Hinzu kommt der Umstand, dass Rationalisierung, Effizienz und Innovation in der Lebensmittelfertigung einen großen Stellenwert besitzen und ein entsprechender Bedarf an Fachpersonal daher langfristig vorhanden. Da Essen zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört, wird dieser Beruf immer eine Zukunft haben.

 

Zulassungsvoraussetzungen

Als Zulassung zum Studium werden im Regelfall die allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife benötigt. Unter Umständen genügen aber bereits Berufserfahrungen in der Lebensmittelbranche und eine Fortbildung für die Zulassung. Manche Anbieter verlangen auch ein Vorpraktikum. Englischkenntnisse sind oftmals eine Grundbedingung für das Studium.

Unter Umständen ist die Bewerbung für einen Masterstudiengang ohne entsprechenden Bachelorabschluss möglich, denn auch Studienabschlüsse in der Verfahrenstechnik oder ähnlichen Richtungen können für die Aufnahme eines Masterstudiums der Lebensmitteltechnologie qualifizieren, wenn die nötigen naturwissenschaftlichen und ingenieurstechnischen Kenntnisse nachgewiesen werden können.

 

Anbieter des Teilzeitstudiums Lebensmitteltechnologie

Lebensmitteltechnologie kann man in Deutschland an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen studieren. Leider bieten jedoch nicht alle von ihnen die Möglichkeit des Teilzeitstudiums an. Die wichtigsten Bildungseinrichtungen, an denen diese Möglichkeit besteht, sind hier aufgelistet. Außerdem wird das Angebot noch durch zwei Fernstudiengänge komplettiert.

 

TU Berlin

An der TU Berlin können sowohl der Bachelorstudiengang als auch der Masterstudiengang Lebensmitteltechnologie in Teilzeit absolviert werden.

Das Studium deckt alle theoretischen und praktischen Aspekte der Lebensmitteltechnologie ab. Die Studiengänge berücksichtigen dabei die modernen Anforderungen der Ernährungswissenschaften vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage nach gesunden und ökologisch verantwortungsvoll sowie nachhaltig hergestellten Nahrungsmitteln. Gleichzeitig findet aber auch die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Produktionsweise Beachtung. Die Teilnehmer sollen alle notwendigen Kompetenzen vermittelt bekommen, um in der Planung, Entwicklung und Produktion zwischen diesen beiden gegensätzlichen Anforderungen an die moderne Lebensmittelfertigung die besten Kompromisse schließen zu können. Vor allem der Masterstudiengang erlaubt ein hohes Maß an individueller Zusammenstellung von Studieninhalten und somit eine größtmögliche Spezialisierung.

 

Hochschule Fulda

An der Hochschule Fulda kann ein Studium grundsätzlich auch in Teilzeit absolviert werden. Dies gilt auch für den Studiengang Lebensmitteltechnologie. Das Studium umfasst die Thematik in allen Facetten. Sowohl technologische, ökonomische, ernährungsmedizinische als auch soziale und ethische Aspekte werden vermittelt. Natürlich werden auch Fragen der gesetzlichen Grundlagen und der Vermarktung behandelt. Die Studieninhalte decken sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel ab.

Das Bachelorstudium kann auch als erweiterter Studiengang „Bachelor Lebensmitteltechnologie Plus“ belegt werden und beinhaltet in dieser Variante ein einjähriges Auslandsstudium.

Neben dem reinen Bachelorstudiengang Lebensmitteltechnologie wird auch ein Bachelorstudium „Wirtschaftsingenieur/in Innovationsmanagement Lebensmittel“ angeboten. Dieser Studiengang setzt einen besonderen Akzent bei der Produktentwicklung und -vermarktung.

Aufbauend auf dem Bachelorstudiengang bietet die Hochschule Fulda auch einen Masterstudiengang „Food Processing“ an. Hier werden die im Bachelorstudium gewonnenen Erkenntnisse in den Bereichen Naturwissenschaft, Verfahrenstechnik und Wirtschaft gefestigt und erweitert. Das Studium ermöglicht eine individuelle Vertiefung in die Materie. Der Masterstudiengang kann auch berufsbegleitend absolviert werden. Auf diese Weise ist ein hoher Praxisbezug schon während des Studiums gegeben.
Alle Studiengänge zum Thema Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Fulda gibt es hier auf einen Blick.

 

Universität Hohenheim

Die Universität Hohenheim in Stuttgart bietet einen Bachelorstudiengang „Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie“ an. Die Inhalte dieses Studiengangs entsprechen weitestgehend jenen eines Studiums der Lebensmitteltechnologie. Im ersten Studienjahr steht vor allem die Grundlagenvermittlung in den Bereichen Biologie, Mathematik, Chemie und Physik im Vordergrund. Diese werden im zweiten Studienjahr vertieft. Im dritten Studienjahr steht dann die Vermittlung spezifischer Richtungen der Lebensmitteltechnologie, etwa der Milch- oder Getreidetechnologie, auf dem Stundenplan.

Im Anschluss an das Bachelorstudium kann man in Hohenheim den Masterstudiengang Lebensmittelchemie belegen. Hier spezialisieren sich die Studierenden auf die molekularbiologische Analyse von Lebens- und Futtermitteln sowie deren Rohstoffen.

Die Universität Hohenheim ermöglicht ihren Studierenden eine flexible Studiengestaltung. Hierbei kann das Bachelorstudium von 6 Semestern in der Regelstudienzeit auf 9 Semester ausgedehnt werden. Dadurch soll eine bessere Koordination von Studium und Beruf sowie von Studium und Familienleben ermöglicht werden. Es handelt sich somit um einen Kompromiss zwischen einem regulären Studium und einem Teilzeitstudium.

 

Beuth Hochschule Berlin

An der Beuth Hochschule Berlin ist ein Studium in Teilzeit grundsätzlich möglich, wenn zwingende Gründe wie Berufstätigkeit neben dem Studium, Schwangerschaft und Kindererziehung, Pflege eines Angehörigen, Erkrankungen oder sonstige Gründe dafür angeführt werden können.

Die Beuth Hochschule Berlin bietet einen Bachelorstudiengang Lebensmitteltechnologie an. Wie bei anderen Bildungseinrichtungen auch, werden an der Beuth Hochschule zu Beginn des Studiums die naturwissenschaftlich-mathematischen Grundlagen erworben. Es folgen die Themenfelder Mikrobiologie und Lebensmittelanalytik. Anschließend ist allerdings im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern bereits im Bachelorstudium eine individuelle Differenzierung möglich. So können die Studierenden aus einer großen Zahl von Wahlpflichtmodulen ihren Stundenplan selbst zusammenstellen und sich je nach Interesse in die Gebiete der Getränke-, der Getreide-, der Obst- und Gemüse-, der Süßwaren-, der Feinkost-, der Fleisch-, der Fertiggericht-, der Backwaren- oder der Milchtechnologie vertiefen.

Eine fachübergreifende Projektarbeit und eine Praxisphase im 7. Semester runden die Studieninhalte ab. Weiterhin stehen auch die Herausbildung von Kommunikations- und Teamfähigkeit, die Schulung von Rhetorik und Präsentationsfähigkeit sowie die Vermittlung von Grundlagen der Verhandlungstechnik und des Textverständnisses auf dem Studienplan.

Nach erfolgreichem Bestehen der Bachelorprüfung kann auch ein Masterstudium im Umfang von 3 Semestern angeschlossen werden. Dieses zeichnet sich durch einen enge Verschränkung von Theorie und Praxis durch Kooperationsprojekte mit der Industrie sowie mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen außerhalb der Universität aus.

 

Internationale Hochschule Bodensee

Die Internationale Hochschule Bodensee bietet am Standort Kempten ein Bachelorstudium der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie an, das auch in Teilzeit absolviert werden kann.

Der Studiengang kombiniert Inhalte aus dem klassischen Lebensmittelbereich mit maschinenbaulichen Kenntnissen. Der Studierende spezialisiert sich somit von Beginn an im Bereich der Verpackungstechnik, erwirbt aber auch das dafür nötige Wissen über Lebensmitteltechnologie, um zum Beispiel Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Verpackungsmaterialien vorhersagen zu können. Hinzu kommen Studieninhalte aus dem Bereich Projektmanagement. Die Internationale Hochschule Bodensee profitiert auch von der hohen Konzentration an Verpackungsindustrien im umliegenden süddeutschen Raum, wodurch ein hoher Praxisbezug und Möglichkeiten zur Sammlung erster Berufserfahrungen gegeben sind.

 

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Die Friedrich-Wilhelms-Universität arbeitet seit einiger Zeit daran, ihre Studiengänge auch in Teilzeit anzubieten. Einige Abschlüsse lassen sich inzwischen bereits mit einem Teilzeitstudium erwerben. Der Studiengang Lebensmitteltechnologie ist leider momentan noch nicht darunter, doch könnte dies sich in absehbarer Zeit ändern. Daher wurde die Friedrich-Wilhelms-Universität in diese Auflistung mit aufgenommen.
Der Masterstudiengang Lebensmitteltechnologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität zeichnet sich durch einen hohen Grad an Forschungsorientierung aus. Darüber hinaus profitieren die Studierenden von einem hohen Maß an Vernetzung mit der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Die Teilnehmer nehmen im Zuge ihrer Abschlussarbeit aktiv an aktuellen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben teil.

 

Fernstudium als Alternative

Es gibt ebenfalls die Möglichkeit, das Studium der Lebensmitteltechnologie als Fernstudium zu absolvieren. Die Studieninhalte sind dabei mit einem Präsenzstudium weitestgehend identisch.

 

Hochschule Anhalt

Die Hochschule Anhalt bietet sowohl den Bachelor– als auch den Masterstudiengang Lebensmitteltechnologie als Fernstudiengang an.

Das Bachelorstudium hat einen Umfang von 9 Semestern, die Schwerpunkte liegen auf den naturwissenschaftlichen und ingenieurstechnischen Grundlagen, der Verfahrens- und Apparatetechnik, der Anwendung von Lebensmitteltechnologie bei pflanzlichen und tierischen Produkten sowie der Analytik und Qualitätssicherung. Die Gebühren betragen 650 Euro pro Semester.

Das Masterstudium hat einen Umfang von 5 Semestern, die Schwerpunkte liegen wahlweise auf dem Gebiet der Prozesstechnik oder der Lebensmitteltechnologie. Die Teilnehmer sollen befähigt werden, unter Anwendung aktueller Technologien und unter Beachtung der ökologischen Richtlinien Lebensmittel in industriellen Großprozessen herzustellen. Es werden Gebühren in Höhe von 1050 Euro pro Semester verlangt.

 

SRH Fernhochschule

Die SRH Fernhochschule Riedlingen bietet einen Bachelorstudiengang Lebensmittelmanagement und -technologie an. Die Regelstudienzeit dauert 7 Semester in Vollzeit, bei einem Teilzeitstudium dementsprechend länger. das Studium kann jedoch flexibel gestaltet werden.

Der Studiengang beinhaltet sowohl geleitetes Selbststudium als auch ein Präsenzstudium, das an insgesamt 6 Wochenenden während des Studiums in Ellwangen stattfindet. Inhaltlich konzentriert sich der Studiengang auf die Vermittlung von Studieninhalten der Lebensmitteltechnik vor dem Hintergrund einer gesunden Ernährung. Diese Ausrichtung hebt ihn von vielen anderen Anbietern ab.
Die Studiengebühren betragen 378 Euro pro Monat.